© DAV Freudenstadt

Auf den Spuren der Karolinger

29.08.2018

Am Mittwoch, den 29. August trafen sich einige Mitglieder der Familiengruppe im Ebinger Haus im Donautal in Hausen im Tal. Erstes spannendes Ereignis für die Kinder war die Baustelle in der Zufahrt zum Haus, für die Erwachsenen war dadurch eher mäßige Freude, da das Gepäck aus den voll gepackten Autos weiter getragen werden musste.

Am Donnerstag wurde gleich gespannt die Umgebung der Hütte erkundet. Die älteren Kinder erinnerten sich noch an eine Höhle und fanden diese auch gleich wieder. Nach kurzer Zeit des Spielens war für Léonard klar: „Wir brauchen ein Seil!“ Das wurde auch sofort von der Hütte geholt und ein Übungsklettersteig im Wald eingerichtet. Spielerisch konnte so der Umgang mit dem improvisierten Klettersteigset angewandt werden.

Schnell war das zu langweilig und die Kinder wollten etwas Schwierigeres klettern. Wir erinnerten uns an den eigentlichen Plan für den Tag, nämlich einer Wanderung zu einer Burg. Die gesamte Truppe wurde mobilisiert, auch die drei Einjährigen wurden in Kraxen startfertig gemacht. So starteten wir allesamt und wanderten ostseitig zum Stuhlfels, alle ausgerüstet mit Gurt und Selbstsicherungsschlingen. Schnell richteten die Betreuer einen Klettersteig zum Gipfel ein und die Kinder ab drei Jahren kletterten gesichert zum Aussichtspunkt am Kreuz. Die Kleineren wurden schnell ungeduldig und so trennte sich die Gruppe beim nahegelegenen Turm, die Größeren wanderten noch weiter zur Ruine Hausen. Etwas enttäuscht waren sie schon, da nur noch einige Mauern an das ehemalige Schloss von 1090 erinnerten. Dafür fanden wir auf dem Rückweg eine beeindruckende Raupe eines Ligusterschwärmers. Diese etwa 8 cm lange Riesenraupe wird zu einem Falter mit einer Spannweite von bis zu 120 mm, das interessierte unseren Insektenforscher Kilian ungemein.

Dominic hatte für Freitag etwas Besonderes ausgesucht. Er nahm uns mit zu einer Erkundung des Campus Galli bei Messkirch. Dort wird seit ein paar Jahren ein ehrgeiziger Plan in die Realität umgesetzt, mit den Mitteln aus dem Mittelalter wird eine karolinische Klosterstadt gebaut. Als Zuschauer hat man die Möglichkeit, in eine andere Welt einzutauchen und die handwerkliche Kunst neu zu entdecken. Kinder und Erwachsene staunten, was mit den Händen alles geschaffen werden kann, auch wenn alles viel länger dauert als mit modernen Maschinen. Manche Techniken sind in unserer heutigen Zeit verloren gegangen und müssen neu erfunden werden. Die Bauwerke werden mit Lehm und Ton vor Ort hergestellt. Es arbeiten viele Menschen mit, manche sind zwei Wochen dort, andere länger, es gibt keinen Zeitdruck. Zur Mittagszeit durften wir aus dem Steinbackofen je nach Belieben Dennetle probieren, einen Weizenfladen mit Schmand und Speck oder vegetarisch. Trotz der kalten Witterung waren wir so fasziniert von der Anlage, dass wir erst spät wieder in unserem Haus eintrafen und uns so schnell wie möglich um das leibliche Wohl unserer hungrigen Meute kümmern mussten.

Für unseren letzten Tag nahmen wir uns eine Klettertour auf den Stuhlfels vor. Mit einer 6er-Seilschaft realisierten wir das Projekt, in sechs Seillängen kletterten wir auf den Gipfel. Der Normalweg hatte einige schwierige Kletterzüge zu bieten und war selbst für die größten Kinder eine Herausforderung. Am Gipfel waren alle Mühen vergessen und stolz berichteten die Kinder den zurückgebliebenen Geschwistern und Müttern von ihren Erlebnissen.

Die kleineren Kinder hatten sich in der Zwischenzeit mit Malen und Basteln beschäftigt und freuten sich ungemein, dass es Nachmittags noch eine Wanderung zum Spielplatz an der Donau gab. Ausgiebig wurden alle Spielgeräte ausprobiert.

Schon brach der letzte Tag an, packen, aufräumen, Auto einladen und die Heimfahrt stand auf dem Programm. Für Kinder und Erwachsene waren vier erlebnisreiche Tage vergangen und alle empfanden die Freizeit sehr angenehm, harmonisch und ausgewogen.

Mit dabei waren: Familie Minnich mit 4 Kindern, Familie Giesekus mit 3 Kindern und Familie Mohrlok mit 3 Kindern