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Eisfallklettern im Gran Paradiso Nationalpark

04.02.2020

Eine fünftägige Ausfahrt von Mittwoch 29. Januar bis Sonntag 2. Februar ins Valle di Cogne unternahm die Gruppe UpSeilDown. Eine Unterkunft fanden wir im Vorort Epinel, dessen historischer Ortskern von engen verwinkelten Gassen geprägt ist.

Am Anreisetag machten wir uns von Lillaz aus einen Überblick über die aktuellen Verhältnisse, trotz vieler Informationen von Locals und Bergführern aus den sozialen Medien ist das ein spannender Moment. Wir waren positiv überrascht, es gab definitiv mehr Eis als bei unserer letzten Ausfahrt vor einem Jahr. Wieder waren andere Eisfälle gewachsen. Viel Betrieb und Top-Bedingungen herrschte in der ursprünglich geplanten Linie PATINAGGIO ARTISTICO. Unser Augenmerk viel sofort auf ein mächtiges Eisschild der 80 m hohen Wand der L`EAU DES CRISTEAUX. Diese wählten wir für unsere Einklettertour, zwar steil, aber nur zwei Seillängen und wir waren die einzigen. Die Temperaturen waren niedrig, das Eis spröde, aber ein guter Vorgeschmack auf die nächsten Tage.

Wir bezogen Quartier in unserer Ferienwohnung und ließen uns in unserer Männer-WG als Abendessen einen Berner Braten mit Serviettenknödel schmecken.

Schnell war ein Ziel für Donnerstag gefunden, die 3-Sterne Tour È TUTTO RELATIVO, 180 m, Schwierigkeit (Water Ice) WI 4. Als wir den Fall erreichten war nebenan in der PATINAGGIO ARTISTICO bereits eine Seilschaft am klettern und zwei warteten am Einstieg. Unsere Route hatten wir glücklicherweise für uns alleine. Der Plan ging auf, wir waren zu dritt schnell unterwegs und konnten im Abstieg sogar noch eine steile Variante der L`EAU DES CRISTEAUX anhängen, etwa WI 4-5, 80 m, 2 Seillängen. Besonders schön an diesen Eisfällen war die Aussicht nach Westen auf den Mont Blanc und nach Süden in den Nationalpark Gran Paradiso. Eisklettern mit Aussicht, selten gibt es das in dieser Kombination.

Bei herrlichem Sonnenschein erkundeten wir anschließend noch die weiteren Fälle im Tal von Valeille. Vor allem die nord- und nordwestseitigen Anstiege standen in unserem Interesse, wobei sich andere Seilschaften darüber weniger Sorgen machten und Eisfälle in der prallen Sonne geklettert wurden.

Bei herrlichem Sonnenschein erkundeten wir anschließend noch die weiteren Fälle im Tal von Valeille. Vor allem die nord- und nordwestseitigen Anstiege standen in unserem Interesse, wobei sich andere Seilschaften darüber weniger Sorgen machten und Eisfälle in der prallen Sonne geklettert wurden.

Schon war der vierte Tag angebrochen, wir nahmen uns wieder ein anspruchsvolles Ziel vor. Eine Stunde Zustieg zur Route COLD COULOIR, mit WI 4 und 600 m die längste Tour im Valle di Cogne und auch im gesamten Aostatal. Nach 120 m beschlossen wir uns jedoch zum Abseilen, da die warmen Temperaturen den Fall hinterspült hatten. Eine entspannte Wanderung hinein ins Tal von Valeille im Gran Paradiso Nationalpark in der Sonne war eine schöne Ergänzung zu den eher kalten Nordanstiegen. Es ließ sich erahnen, warum dieser Name für den Park gewählt wurde.

Früh klingelte auch am fünften Tag unser Wecker. Wir machten uns ein letztes Mal auf, kletterten eine Seillänge des Eisfalls PARTO GEMELLARE an der Galerie von Lays im steilen Eis, bevor wir glücklich und zufrieden die Heimfahrt antraten. Die Ausfahrt wird uns noch lange in Erinnerung bleiben.

Mit dabei waren Moritz, Frank und Oliver M.