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Eisfallklettern im Safiental

Eiskaltes Vergnügen an den Gletscherfällen im hinteren Safiental

22.01.2023

Fünf Eisfallkletterer der Sektion Freudenstadt unternahmen eine Ausfahrt ins Safiental.

Wir unternahmen von Mittwoch den 18. Januar bis Sonntag eine Ausfahrt ins Safiental in der Ostschweiz. Unsere Gruppe bestand aus fünf Eiskletterern, wobei zwei davon zum ersten Mal in dieser Disziplin unterwegs waren. Eine Neuerung war auch, dass ein Teil mit öffentlichen Verkehrsmitteln anreiste, mit dem Zug von Oberndorf bis nach Thalkirch Turrahus. Besonders beeindruckend war der kleine Bahnhof in der Rheinschlucht in Versam. Es war eine tolle Erfahrung, direkt von der Haltestelle zum Eisfall aufzubrechen.

Bei eisigen Temperaturen und Sonnenschein stiegen wir zu den Gletscherfällen auf. Durch Windverwehung waren im Zustieg an den Hängen nur wenige Zentimeter Schneeauflage vorhanden. Die große Überraschung war, ob es tatsächlich kletterbares Eis geben würde – ja, es gab welches. Wir hatten die freie Auswahl und entschieden uns für den linken großen Fall. Durch die tiefen Temperaturen von etwa 10 ° C war das Eis hart und spröde, was das Klettern im Grad WI 3 deutlich anspruchsvoller erscheinen ließ.

Die Thalerlotsch nutzten wir als Unterkunft. Sie ist zwar einfach, aber das alte Haus ist urgemütlich und hat in der Nähe der Eisfälle eine ideale Ausgangslage. Wir teilten uns die Unterkunft mit einer Skitourengruppe und hatten sogar separate Aufenthaltsräume. Die Küche bot alles Notwendige, um für eine Gruppe das Essen zuzubereiten.

Am nächsten Tag war Neuschnee gefallen und der Charakter der Landschaft hatte sich komplett gewandelt. Die Temperaturen waren im zweistelligen Minusbereich. Wir nahmen die Schneeschuhe mit und waren froh über diese Entscheidung. Am gleichen Eisfall wie gestern führten wir einen Kurs der Grundtechniken des Eisfallkletterns durch, Steigeisen- und Eisgerätetechnik, Bewegungsformen, der Bau von Abalakovs und kraftsparendes Klettern im Toprope.

Das Eis hatte eine komplett andere Beschaffenheit. Es floss trotz der tiefen Temperaturen viel Wasser und so war die Oberfläche soft. In unregelmäßigen Abständen trafen uns kleine Spintrifts, was den alpinen Character der Unternehmung verstärkte. Es machte trotzdem großen Spaß, jedoch waren wir auch etwas durchgefroren und froh, als wir am späten Nachmittag zur Unterkunft zurückkehrten. Auf dem Spaziergang von den Fällen zur Thalerlotsch wurden wir durch eine schöne Abendstimmung und eine Herde Gämsen zusätzlich belohnt.

Am Freitag war es wieder kalt, - 10 ° C an den Fällen. Diesesmal suchten wir uns den rechten Eisfall aus. Eine Seilschaft kletterte links, die andere rechts und auch alle anderen Fälle waren an diesem Tag mit Kletterern belegt. So langsam hatten wir den Eindruck, dass ich unser Körper an die rauhen Bedingungen gewöhnte.

Für den Samstag nahmen wir uns vor, als erste Gruppe am mittleren kleinen Fall zu sein. Genau richtig waren wir am Parkplatz, kurz darauf trafen zwei Schweizer PKW ein. Wir sprachen uns ab und es war kein Problem, es gab genügend Möglichkeiten für uns alle. Im Zustieg mussten wir über ein steiles Schneefeld mühsam aufsteigen und ohne Schneeschuhe hätten wir keine Chancen gehabt. Der Fall war teilweise eingeschneit und das Eis stellenweise hinterspült, doch fanden wir auch hier gute Möglichkeiten unseren vertikalen Sport auszuüben.

Karl stellte ganz überrascht am Einstieg fest, dass er aus versehen die Jacke eines anderen Hüttenbesuchers angezogen hatte. Dieses Versehen konnte er jedoch glücklicherweise durch eine Flasche Wein am Abend wiedergutmachen.

Auf der Rückfahrt am Sonntag unterhielten wir uns noch mit zwei Tourengehern der anderen Gruppe und erfuhren so nebenbei, das einer ein Gründungsmitglied von Mountain Wilderness war.

Mit dabei waren Laura, E, Luke, Karl und Olli