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Jubiläumsgrat Winterbegehung

16.01.2011

Am Freitag Abend, den 14.01.`11 machten Jochen und ich uns voller Vorfreude auf nach Garmisch, um endlich unseren alten Traum von der Winterbegehung des Jubis zu realisieren. 

Nach einer recht komfortablen Nacht im Auto auf dem Parkplatz am Eibsee nahmen wir dann am Samstag Früh die erste Bahn auf die Zugspitze, wo wir dann auch gleich einen kleinen mentalen Dämpfer bekamen. Das Wetter sah am Morgen nicht wirklich gut aus, jedoch sollte es laut Wetterbericht im Laufe des Vormittags besser werden. Doch ein älterer Bediensteter der Zugspitzbahn meinte zu uns: „ Wollt´s Ihr etwa den Jubi machen? Wißt´s wia´s da droben ausschaut? Mei, am End muaß es a jeder selber wissen!“ Diese Aussage hatte uns natürlich nicht gerade motiviert und oben angekommen, war das Wetter allerdings auch alles andere als freundlich. Wir beschlossen dann, bis maximal 10 Uhr abzuwarten ob sich die Bedingungen nicht zum Besseren wenden und waren total überrascht, als etwas später nochmals zwei so „Verrückte“ auftauchten um den Grat zu machen. Die Freude war umso größer, als ich erkannte, dass einer der Beiden ein Bekannter von mir war, mit welchem ich schon zwei Kurse der Fachübungsleiterausbildung absolvierte. Die Freude des Wiedersehens war natürlich rießengroß und da nun auch die Sonne schon etwas durch die Wolkendecke schaute, waren wir sehr erleichtert über die neue Situation. Zu wissen, nicht alleine unterwegs zu sein, gab uns ein Gefühl der Sicherheit.

Also machten wir uns dann zusammen marschbereit. Kaum losgegangen, wurde das Wetter dann auch zusehends besser. Bei strahlendem Sonnenschein und super Fernsicht genossen wir es, auf dem verschneiten Grat zu gehen. Es war zum großen Teil allerdings eine recht ernsthafte Sache, wo wir die Konzentration ständig hoch halten mußten, denn ein Fehltritt hätte fatale Folgen gehabt. Bei einer Sommerbegehung hat man immer mal wieder die Möglichkeit, ein Stück unterhalb des Grates zu gehen, was in winterlichem Zustand aber selten möglich ist, denn die eingeschneiten Flanken sind oft zu steil. Also führte uns der Weg meist über die Gratschneide und die Ausgesetztheit war gigantisch. Wenn dann doch einmal ein Teilstück zu queren war, war höchste Vorsicht geboten. Die Schneeauflage war allerdings recht gut und machte einen sicheren Eindruck.

Ein weiteres Erlebnis war dann auch die Übernachtung in der Biwakschachtel, wo wir erst einmal unsere Betten von Schnee und Eis befreien mußten. Die Nacht war jedoch ganz angenehm und am Sonntag setzten wir dann unseren Weg hinüber zur Alpspitze fort. Allerdings war es wohl wärmer als am Vortag und wir brachen zum Teil bis zur Hüfte in den Schnee ein, was die Sache dann schon anstrengend machte. Glücklich erreichten wir den Alpspitzgipfel, von wo aus wir uns dann über die Ferrata hinunter zum Osterfelderkopf machten. Hier mußten wir nochmals sehr vorsichtig sein, da dieser nordseitig gelegene Steig stellenweise arg vereist war und die Drahtseile eingeschneit waren. Nach einer kurzen Stärkung nahmen wir dann die Gondel ins Tal, von wo aus wir mit der Bahn wieder zurück zum Ausgangspunkt am Eibsee fuhren.

Zu sagen bleibt, daß es ein sehr intensives Wochenende war, von welchem wir bestimmt noch lange zehren können und bestimmt immer wieder gerne daran zurück denken werden.