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Ortler anstatt Dom

15.09.2013

Freitag der 13.

Einerseits hatte dieses Datum für die Tour auf den Dom berechtigterweise seinen pechbehafteten Status. Denn leider konnte die Tour nicht wie geplant stattfinden, da sich der Hüttenwirt der Domhütte dazu entschlossen hatte, die Hütte trotz guten Wetters aber wegen zu schlechten Verhältnissen am Berg bereits am Donnerstag zu schließen.

Doch da wir ja nicht abergläubisch sind, hatte ich spontan umdisponiert und wir sind ins schöne Vinschgau gefahren, um den Ortler zu besteigen.

Angekommen in Sulden (1850m) stiegen wir dann vorbei an der Tabaretta-Hütte (2556m) hinauf zur Payerhütte (3029m), welche sich mit zunehmender Stunde immer mehr füllte. Viele Bergsteiger wollten den sonnig vorhergesagten Samstag nochmals für eine Ortlerbesteigung nützen.

So war dann am Samstag Morgen auch recht viel Tumult auf der Hütte und da wir nicht ganz so früh aufstehen wollten, beschlossen wir eher etwas später loszugehen. So war es dann auch schon 20 nach 7 als wir uns auf den Weg machten. Die Nordwestflanke der Tabarettaspitze querend steigen wir in felsigem Gelände hinauf bis zum „Wandl“. Da die Felsen mit ein wenig Neuschnee eingezuckert waren, zogen wir unsere Steigeisen an und kletterten hinauf bis zu einer etwas schwierigeren und ausgesetzten Stelle, wo Olli und ich dann ein Fixseil anbrachten, an welchem wir auch den zuvor von uns überholten Seilschaften den Aufstieg gewährten. Dies war gar kein Problem für uns, da wir zeitlich überhaupt nicht unter Druck standen und die Bergsteiger diese Hilfe dankend annahmen.

Danach traversierten wir das obere Ende der „Eisrinne“, wonach wir dann an einen geeigneten Platz beim „Bärenloch“ kamen, wo Gletscherseilschaften gebildet wurden. In einer 3er und einer 4er Seilschaft ziehen wir dann unterhalb der Seracs hinauf zum Tschierfegg, vorbei am Lombardi-Biwak und weiter auf´s Ortlerplateau, wo die Neigung dann nachlässt und sanft zum Gipfel hinaufzieht.

Am Gipfel war die Freude dann groß, da doch fast der komplette Aufstieg in Wolken und Nebel stattfand und hier oben dann strahlend blauer Himmel vorherrschte. Allerdings ragte nur der Ortlergipfel aus den Wolken, so dass wir keinen einzigen anderen Gipfel sehen konnten. Doch wir genossen die Sonne und auch den Blick auf´s Wolkenmeer. Bestimmt verbrachten wir eine ¾ Std. hier oben bevor wir uns an den Abstieg machten um dann auf der Hütte nachträglich auf Lando´s 50. Geburtstag anzustoßen.

Mit Eva, Uli, Mori, Lando, Helmut, Olli und mir fand sich wieder eine tolle Truppe zusammen, welche sichtlich Spaß miteinander hatte und sich alle gut verstanden. Somit war es für alle ein tolles Wochenende. Mit Sonne, Gipfel, sehr guter Hütte und netten Menschen. So soll eine Bergtour sein!