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Piz Linard (3410m)

14.09.2014

Trotz einer nicht ganz 100%igen Wettervorhersage für beide Tage, aber mit einer unerschütterlichen positiven Grundeinstellung, machten wir uns am 13.09. auf ins Unterengadin nach Lavin.

Dort gegen 11 Uhr angekommen, starteten wir unseren Aufsteig durch den Lärchenwald zur Chamanna dal Linnard (2327m), für welchen wir zu unserer Überraschung nur knapp 2 Stunden bei annehmbarem Wetter aus einem Mix zwischen Sonne und Wolken brauchten.

Uns wohl kommen sehen, wurden wir dann schon vor der Hütte von dem klasse Hüttenteam um Heidi, Werner und Hans Ruedi herzlich empfangen. Da diese Hütte im wochenweisen Wechsel von Mitgliedern der “Secziun Engiadina Bassa´´ des SAC bewirtet wird, kann man die Freude am Tun dieser Mannschaft förmlich mit jeder Tat und jedem Wort spüren.

Da es ja noch recht früh am Mittag war, genossen wir die Sonne auf den Bänken vor der Hütte und machten noch einen kleinen Spaziergang hinauf zu den Seen in Richtung Fuorcla da Glims, wo sich am nächsten Morgen dann unser Weg abzweigen sollte in Richtung Südostgrat.

Am Sonntag Morgen begrüßte uns dann ein wolkenloser Himmel und wir machten uns nach dem Frühstück auf den Weg, den höchsten Berg der Silvretta zu besteigen. Auf bekanntem Weg ging es dann wieder hinauf zu den Seen, weiter auf steilem Steig zu der Schutthalde am Fuß der Südwand, welche wir dann mühsam aufsteigend querten bis zu einer Felsrinne, welche uns direkt zum Sattel hoch brachte, von welchem aus wir dann auf den Grat gelangten. Von hier aus ging es dann meist direkt am Grat entlang hinauf in Richtung Gipfel. Die Klettereien, in manchen Routenbeschreibungen mit max. III angegeben, bereiteten keine Probleme, da diese Schwierigkeiten wohl höchstens für kurze Aufschwünge in diesem Bereich liegen dürften und die Verhältnisse recht gut waren. Zudem hatte man oft die Möglichkeit zu wählen, ob man´s nun etwas direkter oder eben bissl leichter angehen möchte. So konnten wir nebenbei die wundervolle Aussicht auf Ortler, Piz Palü und Richtung Norden die Berge der Silvretta genießen. Als wir dann die großen Steinmänner direkt auf dem Grat erreichten, ging es nur noch leicht hinüber zum Gipfel, wo wir Rast einlegten und unser Glück über das tolle Wetter kaum fassen konnten.

Nach kurzem Vesper machten wir uns dann an den Abstieg über den Normalweg, wo sich uns der Berg dann von seiner nicht so schönen Seite zeigte. Viele Höhenmeter sind in brüchigem und schottrigem Gelände abzusteigen und auch die steile Firnrinne zeigte sich nicht in bester Verfassung. So hieß es nochmal die Konzentration hoch halten, bis wir wieder am Fuß der Südwand angelangt waren.

Zurück auf der Hütte gönnten wir uns noch Kaffee, Kuchen, Bier und machten uns dann an den Abstieg ins Tal und die Heimfahrt. Denke mit Gerhard, Uli, Bernhard und mir fand ein klasse Team zusammen, welches sehr viel Freude miteinander hatte.