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Schweizerpfeiler am Großen Drusenturm (Rätikon, CH)

28.09.2014

Am Samstag, den 27. September 2014, war es endlich soweit. Hoch Kieron bescherte uns bestes Bergwetter und wir starteten zu viert um vier Uhr in der Früh vom Parkplatz P5 auf ca. 1600 m bei St. Antönien zur Carschinahütte.

Im Stirnlampenlicht erreichten wir diese gegen sechs Uhr, ließen diese rechts liegen und folgten dem Weg zum Drusentor. Wie im Topoguide beschrieben folgten wir 200 m unterhalb den Trittspuren entlang der Hänge um zum Einstieg am Großen Drusenturm zu gelangen. Die steilen Schutthänge waren in der Dämmerung müsam zu queren, gegen acht Uhr erreichten wir den Ringhaken am Einstieg des Schweizerpfeilers, einem Alpinklassiker des Rätikon. Erstbegangen wurde die große Tour mit knapp 500 Klettermetern von Max Niedermann und W. Fleischmann 1954 in zehn Stunden.

Nach einer genüsslichen Seillänge ging es in der zweiten gleich richtig zur Sache, eine steile Platte (7-) war zu bewältigen. Weiter ging es in abwechslungsreicher Kletterei durch Risse und Kamine, vorsichtiges Klettern war angesagt, da einige Steine lose waren. In der achten Seillänge folgte ein im Topoguide als „grausig“ beschriebener Körperris, der mit Rucksack anstrengend zu klettern war und seinem Namen alle Ehre machte – abhängen des Rucksacks wäre eine gute Idee gewesen...

Eine schnellere Zweierseilschaft liesen wir im Anschluss vorbeiziehen, doch trotz vorsichtigen kletterns lösten diese einen Stein aus, der Simon im Vorstieg im Körperris-Kamin am Knie traf und in das gerade gesetzte Klemmgerät warf. Aufgrund der Prellung am Knie änderten wir die Strategie und kletterten die letzten vier Seillängen in einer Seilschatsraupe – ein Vorsteiger, drei Nachsteiger. An der Hauptwand bildeten drei schwere Seillängen, eine brüchige VI-, zwei überhängende Dächer mit jeweils VI+ und eine gemütliche IV den Abschluss dieser großen alpinen Tour – den wir nach neun Stunden erreichten.

Der Fußabstieg über Drusentor und Carschinahütte zum Parkplatz dauerte auch noch seine Zeit, so waren wir recht überrascht, dass wir insgesamt doch ganze 18 Stunden unterwegs waren und damit das optimale aus einem Herbsttag herausgeholt hatten!

Mit dabei waren Simon, Eva, Andreas (E) und Olli