Am Dreiländergipfel des Mont Dolent | © DAV Freudenstadt

UpSeilDown überschreitet Mont Dolent über den Galletgrat

12.08.2020

Aufstieg zum Biwak du Dolent

Am 31. Juli 2020, einem der heißesten Tage des Jahres, machten wir uns auf ins Val Ferret im Süden des Wallis. Vom Talort La Fouly ging es steil bergauf und nach etwa 1100 Höhenmetern erreichten wir das einer Raumkapsel ähnelnde Biwak du Dolent auf 2670 m. Wir hatten uns auf ein überfülltes Biwak eingestellt und zur Sicherheit Schlafsack und Isomatte hochgetragen. Jedoch wurden wir angenehm überrascht, außer uns wollte niemand die Nacht dort verbringen. Eine Schweizer Familie unternahm einen Tagesausflug dorthin, die beiden Kinder spielten im Schnee. Am Nachmittag „spielten“ auch wir im Schnee, indem wir eine Übung zur Spaltenbergung durchführten.

Gipfelanstieg über die Schweizer Seite

Um fünf Uhr in der Früh starteten wir am Biwak, trotz sternklarer Nacht war die Temperatur nicht unter den Gefrierpunkt gefallen und der Schnee war weich. Die Route verläuft fast ausschließlich über Firn und Eis und wird nur von kurzen Kletterstellen in einem Aufschwung auf etwa 3400 m und in der Nähe des Gipfels unterbrochen. Nach etwa einer Stunde erreichten wir die erste Hürde, eine etwa 60 Grad steile Blankeis-Stelle, die wir mit Standplatzsicherung überkletterten. Nun folgte ein Labyrinth durch ein Meer von Gletscherspalten, die wir teilweise über weite Wege umgingen und durch Gehen am gleitenden Seil gesichert an Eisschrauben überwanden. Problematisch waren die durch die hohen Temperaturen schmelzenden Schneebrücken über die Gletscherspalten. In der Nordostflanke, die im Gipfelbereich in den Galletgrat übergeht, erwarteten uns einige längere und steile Passagen im Eis.

Ankunft am Dreiländergipfel

Wir erreichten den Gipfel des Mont Dolent auf 3820 m, der die Grenze zur Schweiz, Frankreich und Italien bildet. Eine Madonna steht wenig südöstlich in der Nähe des Hauptgipfels. Der Rundblick ist grandios, das nahe Mont Blanc Gebiet mit Argentière-Becken, die Monte Rosa Gruppe, der massive Grand Combin und viele weitere schneebedeckte Berge.

Abstieg nach Italien

Der Abstieg zuerst über den Südost-Grat, dann über den Gletscher war einfacher als gedacht, trotz der warmen Temperaturen gab es keine Probleme durch Spalten und wir erreichten am Nachmittag das italienische Biwak Fiorio auf 2729 m, gerade rechtzeitig bevor ein leichtes Gewitter einsetzte.

Abstieg nach Italien

Der Abstieg zuerst über den Südost-Grat, dann über den Gletscher war einfacher als gedacht, trotz der warmen Temperaturen gab es keine Probleme durch Spalten und wir erreichten am Nachmittag das italienische Biwak Fiorio auf 2729 m, gerade rechtzeitig bevor ein leichtes Gewitter einsetzte.

Mit dabei waren Matthias, Dennis und Olli