Am Donnerstag wagten wir uns an die nächste Perle heran, der Südkante „Spigolo Mauri Fiorelli“ auf die Punta Torelli. Der Einstieg führte über ein 30 Grad steiles Firnfeld, das trotz der südlichen Lage noch gefroren war. Die ersten beiden Seillängen stiegen wir gleitend am verkürzten Seil auf. Die Routenfindung war im Vergleich zur benachbarten Vinci-Kante etwas schwieriger, die Linie jedoch genauso schön. Die Kletterschwierigkeiten waren mt 5+ etwas geringer, jedoch die Absicherung auch entsprechend spärlicher.
Im Abstieg mussten wir vom Gipfel bis zum Parkplatz in Bagni di Masino etwa 2000 m im Abstieg bewältigen, eine herbe Belastung für unsere Knie…
Am Abend schlugen wir am Eingang zum Val di Mello am Zeltplatz „Ground Jack“ unsere Zelte auf. Dieser einfache Zeltplatz ist im Ort nicht ausgeschrieben und wird daher nicht von Campingwagen oder Wohnmobilen angesteuert, dort sind die Kletterer unter sich.
In San Martino di Masino suchten wir eine Pizzeria. Hier und da waren Slacklines gespannt, aufgeklappte Crashpads an Mauern dienten als Sitzplätze und wir fühlten uns einfach wohl.